Hamburger Beleuchtung 1672 - 1685
Den Betrieb und die Versorgung überträgt der “Ehrbahre Rath” Cornelius van der
Heyde. Er sorgte mit 5 Unter-Laternenversorger und 32 Laternenanzünder dafür,
dass Abends alle 400 Öllampen angezündet und kontrolliert wurden.
Diese mit Tran betriebenen Lampen blakten vor sich hin und gaben nur wenig
Licht. Ein weiterer Nachteil war, dass der hierfür gebrauchte Tran in einer
Trankocherei auf dem Hamburger Berg, heute St. Pauli, hergestellt wurde. Sie
verbreitete über der Stadt einen bestialischen Gestank, dass die Hamburger gerne
auf diese Lampen verzichtet hätten. Aber auch hier sieht man wieder, Geld stinkt
nicht.
Auch damals wurden die Bürger für die Kosten des Betriebes der Leuchten auf
Beschluss des Senates am 18. Sep. 1672 herangezogen. Sie mussten ein Leuchten-
geld zahlen, das für ein vornehmes Haus 3 Mark , für ein mittelmäßiges 2 Mark
betrug. Ein kleines Haus, ein Boden, ein Keller oder ein Saal kostete 8, 6 bzw. 4
Schillinge jährlich.
war die Anzahl der Leuchten auf über 1000 gestiegen, deren Kosten der Kämmerei
mit 6000 Reichstalern zu Buche schlugen. Von diesen Leuchten waren etwa 200
aus Kupfer gefertigt, mit einem Stückpreis von 18 Mark Courant.
Im gleichen Jahr wird Caspar Hasse als “Versorger der in der ganzen Stadt auf
Pfähle gesetzten Leuchten angenommen”, wie es im Contract steht. Er bekommt
250 Reichstaler (12.000 Mark Courant) im Jahr. Für diesen Betrag muss er die
Leuchten versorgen, reparieren und sie zweimal jährlich mit Ölfarbe streichen.
1685, nachdem ein E.M. Möller keinen Bürgen für die Pacht von 10.050 Mark
stellen konnte und daraufhin verhaftet wurde, übernahm die Versorgung der
Leuchten Jürgen Stolle für 11.650 Mark. Doch er ging bald in Konkurs.
1678
1685
Schoß - Zoll, Steuer, Abgabe
Entraten - brauchen, Bedarf haben, benötigen
Commodität - Bequemlichkeit
Convetu - Zusammenkunft
Civium - Bürger