Wie die Hamburger zur Beleuchtung der Brücke stehen, zeigt das Vorwort aus dem Heft “Strom für Hamburg” aus dem Jahr 1954.“Auch eine Straßenbeleuchtung kann etwas vom Geist einer Stadt und vom Wesen ihrer Bürger aussagen. In Hamburg gibt es ein hübsches Beispiel dafür. Als vor einigen Jahren die ehrwürdigen Kandelaber der Alten Lombardsbrücke durch modernere Leuchten ersetzt werden sollten, protestierten die Bürger heftig und erfolgreich. Sie wollten auf den altvertrauten Anblick nicht verzichten, sogar auf die Gefahr hin, altmodisch gescholten zu werden. Als aber die Neue Lombardsbrücke mit einer Beleuchtung ausgestattet werden sollte, war den Hamburgern die modernste nicht modern genug. So kommt es, daß heute die Leuchten der Alten und Neuen Lombardsbrücke, Schöpfungen verschiedener Zeiten und verschiedener Stilgefühls, friedlich nebeneinander ihren Zweck erfüllen. Die Hamburger sind mit diesem Zustand sehr zufrieden. Darin zeigt sich ein echter Wesenszug der Bürger dieser Stadt. So sachlich und unromantisch sie die Gegenwart meistern und die Zukunft planen, so sehr hängen sie am Bewährten und Vertrauten der Vergangenheit.”